Jahrelang durften Jugendliche erst mit dem 18. Lebensjahr den Führerschein der Klasse B absolvieren und danach ein Auto fahren. Jedoch liegt die Unfallquote der Fahranfänger deutlich höher als erfahrene Autofahrer, die über mehr praktische Erfahrung verfügen. Außerdem besteht bei Führerscheinneulingen das Risiko, die eigenen Fähigkeiten zu überschätzen und riskanter zu fahren. Daher führte die Bundesregierung Januar 2011 das Begleitete Fahren mit 17 ein, so dass die Jugendlichen zunächst unter Aufsicht auf die Straße gelassen werden, bevor sie einen Wagen alleine führen.
Begleitetes Fahren ab 17
Was mit einem Modellversuch begann, erhielt Zuspruch von Jugendlichen, die in dem Projekt eine Chance sahen, den begehrten Führerschein ein Jahr früher abzulegen, als es bisher möglich war. Aufgrund des Erfolgs der Modellversuche führte die Bundesregierung den neuen Führerschein im Januar 2011 offiziell ein, so dass jeder 17jähriger Teenager in Begleitung Auto fahren darf. Dies ist einer der Vorteile, die das begleitete Fahren mit sich bringt. Allerdings unterliegen die Fahranfänger bestimmten Vorschriften, die sowohl vorteilhaft sind als auch einen Nachteil darstellen.
Hohe Kriterien für den Begleiter
Während Führerscheinneulinge mit 18 Jahren jedes Auto fahren dürfen, das in die B-Klasse gehört, müssen 17jährige mit einem festgelegten Beisitzer fahren, der ebenso gewisse Vorschriften erfüllen muss. Bereits bei der Anmeldung zum Begleiteten Fahren ab 17 müssen Jugendliche eine feste Begleitperson angeben. Nur diese Person darf die Anfänger begleiten und hat höchstens drei Punkte in Flensburg. Außerdem muss sie mindestens 30 Jahre alt sein, sowie seit fünf Jahren den Führerschein für das Auto besitzen. Während für alle Neulinge ein striktes Alkoholverbot herrscht, darf der Begleiter maximal 0,5 Promille haben.
Weniger Unfälle durch Führerscheinneulinge
Zwar gibt es deutlich weniger Fahranfänger als „alte Hasen“, doch verursachen sie durchschnittlich dreißig Prozent der Unfälle im Straßenverkehr. Durch die Begleitung sank nun die Unfallrate und Zahl der Schadensfälle. Dabei spielt die Ausstattung, wie Einparkhilfen, oder die PS-Zahl keine Rolle. Zwar sammeln die Jugendlichen ein Jahr lang praktische Erfahrungen und müssen vergleichbare Anforderungen wie beim normalen Führerschein erfüllen, trotzdem gibt die Autoversicherung für Fahranfänger keine nennenswerten Vergünstigungen.